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2023 - Meine Erwartungen

Ich mag keine Jahresrückblicke, aber der Jahreswechsel dient auch mir als Anlass um über meine Erwartungen für das herannahende Neue Jahr 2023 Gedanken zu machen.


Das makroökonomische Umfeld ist nicht wirklich eindeutig: Ja, wie haben immer noch eine hohe Inflationsrate, die aber ihren Höhepunkt bereits überschritten zu haben scheint. Die veröffentlichenten Zahlen sind dabei nicht so beängstigend wie die Wirklichkeit des Alltags, in der Energiepreise und Lebensmittel so drastisch steigen, dass sich das soziale Gefälle weiter vergrößert. Bereits seit vielen Jahren sehe ich mit großer Beunruhigung das die Reichen immer reicher und die "normalen" Bürger immer weniger wohlhabend werden. Die Anzahl der wirklich armen Leute sinkt zwar weltweit aufgrund der Sozialsysteme, kann aber nich darüber hinwegtäuschen, dass die Scheere weiter auseinandergeht. Auch wenn ich mich eher als konservativen Wirtschaftliberalen bezeichnen würde, komme ich nicht umhin, Thomas Piketty Recht zu geben, der in seiner Doktorarbeit 2013 festgestellt hat, dass seit Anfang der 80er-Jahre die Kapitalrendite größer als das Wirtschaftswachstum ist. Diese Entwicklung, die der linke Ökonom als das Scheitern des Kapitalismus ansieht, zeigt sich in allen weltweiten Statistiken der Einkommensverteilung.

Tatsächlich ist der Zinseszins in Verbindung mit Kapitalmarktrenditen oberhalb des Produktivitätszuwachses unserer Gesellschaft verantwortlich für diese (Fehl)entwicklung. Der Hauptgrund dafür ist aber nicht der Kapitalismus selbst, sondern unser Finanzsystem bzw. dessen Struktur, die dem "kleinen Mann von der Straße" überwiegend Produkte anbietet, die hohe Vorab-Provisionen (Lebensversicherungen, Bausparverträge, Investmentfonds, VL-Verträge etc.) und zudem unterdurchschnittliche Renditen haben. Die Beratung erfolgt zudem durch "Verkäufer", die nach Provision für sich oder Margen für ihr Unternehmen streben. Nur wenn alle Menschen sich aus der Umklammerung lösen und sich eigenverantwortlich um ihr Geld kümmern, kann man dieser "Todesspirale" entkommen. Bedauerlicherweise sorgen die Staaten jedoch mit Ihrer Regulierung dafür, das vielen normalen Kunden der Zugang zu profitablen Produkten verwehrt wird - angeblich um Kunden zu schützen. Worin liegt der Grund, dem Ottonormalverbraucher den Zugang zu Hedgefonds zu verwehren, die Millioären auch in Bärenmärkten und Seitwärtsphasen hohe Erträge bringen? Seit Satoshi Nakamotos genialem Entwurf und der späteren Weiterentwicklung der Kryptoszene durch Dezentralisierte Finanzen #DeFi besteht jedoch Hoffnung, diese Vermögensscheere nicht noch weiter auseinanderdriften zu lassen. Ob diese Möglichkeit für Jedermann durch eine steuerbasierte Umverteilung bzw. Rückführung von Vermögenswerten ergänzt werden sollte, ist eher eine politische Frage...


Sorry für das Abschweifen von der von mir erwarteten makroökonomischen Entwicklung. Der große Unsicherheitsfaktor ist die Entwicklung der Wirtschaft. Dabei geht es weniger darum, ob es eine Rezession gibt ( das ist unbestritten) sondern darum, wie stark und nachhaltig diese sein wird. Als Negativfaktoren haben wir völlig unfähige Notenbanker in Europa mit einer Juristin an der Spitze, die von jeglicher volkswirtschaftlicher Kenntnis ungetrübt ist. Und hier auf meiner Seite des Atlantiks einen Notenbanker, der in seiner Angst, den Fehler eines seiner Vorgänger zu wiederholen, vermutlich zu lange auf der Zinsbremse bleiben wird. Unglücklicherweise durch linke Demokraten mit ihrem Subventionierungswahn und der Ausgabementalität eines Sonnenkönigs weiter verschärft.

Nach meinem Dafürhalten werden die Unternehmensgewinne sehr viel stärker sinken als bisher von den Börsen eingepreist. In Europa werden viele Mittelständler durch hohe Energiekosten aufgrund der verfehlten, träumerischen Energiepolitik in Konkurs gehen müssen oder zum Mindesten keine Zukunftsinvestitionen mehr tätigen können. Sinnlose - weil ohnehin umgangene - Strafmaßnahmen gegen Rußland verteuern Rohstoffe.

Lediglich die Rüstungsindustrie kann frohlocken, denn die Subventionierung des Stellvertreterkrieges in der Ukraine läßt sich die USA einiges kosten. Der Selenskybesuch brachte weitere 2500 Dollar für Waffen pro Ukrainer - Was würden sich die Menschen in der Ukraine über dieses Geld freuen... Leider trifft dieser Geldregen deutsche Firmen nicht wirklich, da die deutsche Überegulierung nicht nur zu viel teureren Produktionen sondern letztlich auch zur Unbrauchbarkeit unserer Produkte führen.


Als Gegenmaßnahmen werden die Unternehmen vielen Arbeitnehmern kündigen müssen. In Deutschland werden all die "systemrelevanten Banken und veralterten Industrien" sicher wieder durch Kurzarbeiterprogramme subventioniert werden, wodurch die Steuern unserer UrUrEnkel bereits ausgegeben werden.

Da diese Rezession von Lagarde und Powell sicher wieder als vorübergehend unterschätzt wird, könnte es zu deutlich niedrigeren Aktienkursen kommen. Nur wenn die Arbeitslosigkeit zu stark ansteigt und die Immobilienkredite notleidend werden, kann ich mir eine Gegenreaktion durch Ausweitung der Geldmenge vorstellen. Ich erwarte in den breiten Aktienindizes daher per Saldo Rückgänge von 5-10 Prozent wobei die Ausschläge nach oben und unten! auch 20 Prozent betragen können. Aufgrund der Demographie in den aktienorientierten Ländern wie USA und GB sowie der Belastungen durch die Inflation erwarte ich auch leichte Netto-Verkäufe von Retailkunden.

Sollte allerdings wieder Geld gedruckt werden müssen, um Unternehmen oder die Gewinne der Banken zu retten, kann ich mir auch ein positives Jahr vorstellen. Da eine solche Entwicklung aber erst spät im Jahr möglich ist, stocke ich mein Aktienportfolio nicht auf.


Nun zum Kryptomarkt: Warum sollte der Kryptomarkt in einem Rezessionsumfeld, in dem die meisten durch Inflation weniger freies Geld haben, zu größeren Käufen führen? Auch hier könnte höchstens die neuerliche Ausweitung der Geldmenge die Kurse beflügeln. Für Bitcoin sehe ich sogar eher negative Ausschläge durch die freiwerdenden Coins aus der Mt.Gox-Insolvenz, aus einer Teilöffnung von GBTC um die DCG zu retten und durch weitere Insolvenzen von fremdfinanzierten Bitcoin-Minern. Per Saldo erwarte ich allerdings, dass dieser mögliche Verkaufsdruck durch institutionelle Investoren und Bitcoin-Maxis kurzfristig kompensiert werden und am Jahresende eher ein kleines Plus stehen wird. Entsprechend erwarte ich einen allgemein schwächeren Altcoinmarkt, der aber - wie immer - auch Sondersituationen bereithalten wird. #DeFi wird bei Krediten und passiven Einkommensmöglichkeiten Zuwächse erzielen können. Insgesamte erwarte ich aber auch hier eine schwarze Null.

Meines Erachtens kann man fehlende Kurschancen nur durch Renditen aus dem Staking und dem Liquiditymining ausgleichen. Die #Defichain wird letztmalig hohe Renditen erwirtschaften bevor dann 2024 eher das Niveau durch die echten umsatzbedingten Renditen bestimmt werden wird - aber dann werden Kurse und Umsätze ja wieder steigen...


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