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Compounding - Fallen bei der Wiederanlage

Updated: Nov 11, 2022

Zahlreiche dezentralisierte Protokolle buhlen um unser Anlagekapital. Speziell in den vielfältigen Paaren des Liquidityminings werden von neuen Projekten zum Teil enorm hohe Renditen ausgelobt. Oft werden die Renditen marketingwirksam in APY-Prozentsätzen angegeben. Dies erscheint auf den ersten Blick sehr attraktiv, da die Annual Percentage Yield (APY)-Werte durch eine in der Regel tägliche Wiederanlage die Auswirkungen einer hohen Anfangsrendite durch die Kalkulation der Wiederanlage weiter in die Höhe schiessen lassen. So wird beispielsweise aus einer anfänglichen APR, also Annual Percentage Rate von 100 Prozent eine APY von gigantischen 171,46 %. Da diese Renditen ja nicht aus dem Nichts kommen, sondern mit neuen Coins bezahlt werden, die die Gesamtzahl der Coins erhöhen, erkaufen wir uns diese Renditen mit entsprechender Inflation. Wenn sich der Wert des Netzwerks also in diesem Jahr nicht steigert, wird der Preis des Coins ob der größeren Anzahl also eher sinken.

Darüberhinaus sind die Renditen pro Pool in der Regel festgelegt, so dass diese bei steigendem Volumen in den Pools automatisch sinken, weil sie auf mehr Anleger verteilt werden. Die meisten wissen das, unterschätzen aber den tatsächlichen Effekt. Ich möchte hier einmal ein Beispiel eines in letzter Zeit stark beworbenen und "gehypten" Projektes bringen. Mit der Einführung des #DCHF-Stablecoins wurde ein Stabilitypool aufgelegt - also eine Art Liquidityming mit der Sonderfunktion einer Liquiditätsquelle für Liquidierungen von schwächelnden Vault-Krediten. Die Anfangsrendite lag bei - wenn ich mich recht erinnere - über 2000 % APR. Schon nach einigen Stunden ist sie auf 1298 nach einem Tag auf rund 400 Prozent und nun nach vier Wochen bereits auf 31,1 % gesunken. Hinzu kommt, dass die als Rendite ausgeschütteten #MON-Moneta-Coins in den ersten Tagen bis zu 4 Dollar gehandelt wurden, heute aber nur noch 0,23 Dollar Wert sind. Wer also glaubte, doppelt zu verdienen und die #MON-Coins zu hohen Renditen von anfänglich mehr als 400% ins Staking wiederanzulegen (mittlerweile gibt es nur noch 45% und in ein paar Tagen wird diese Rendite dramatisch fallen, wenn nämlich die ersten Airdrop-MONs verfügbar werden), hat die Rendite zum großen Teil wieder verspielt. Die Eigenverantwortung im DeFi-Space fordert ihren Tribut von denjenigen, die blind den Youtube-Pushern folgen.


Wegen der extrem hohen Renditen in den ersten Tagen konnte man in einem Monat vor Kosten doch etwa 15 Prozent verdienen, wenn man die ausgeschütteten Coins sofort täglich verkauft hat. Die Kosten dafür sind auf der Etherium-Chain aber enorm und werden von vielen ebenfalls unterschätzt: Zum einen kosten das Claiming, also das Abrufen/Anfordern der Renditen je nach Anlagebetrag zwischen einem und 10% !! Gebühren. Doch damit ist es ja nicht getan, denn ob man sich nun für ein im Betrachtungszeitraum geldvernichtendes Staking oder den Tausch in #Etherium oder einen Stablecoin entscheidet, werden für die zweite Transaktion wieder #Etherium als Gas fees fällig. Wegen der dramatischen Kursentwicklung kann man mit dem Umtausch auch nicht warten, bis die Gebühren am Sonntag etwas geringer werden.

Mit kleineren Beträgen sind die Gebühren oft höher als die geclaimten oder gestakten Coins und führen bei der täglichen Wiederanlage nach Kosten sogar zu VERLUSTEN - trotz hoher APRs.

Ich verzichte auf der #Etheriumchain sogar auf wöchentliche Anforderung meiner Erträge aus dem #DFI-Staking, da die Kosten selbst Sonntags ein Prozent übersteigen.

Tägliches Wiederanlegen macht daher auf der #Etheriumchain nur bei sechsstelligen Beträgen wirklich Sinn, so dass man die APY-Prozentwerte immer kritisch betrachten sollte.


Völlig anders sieht das auf der #Defichain aus, da die Transaktionskosten mit 0,0001 DFI vernachlässigbar gering sind. Allerdings ist das #Liquiditymining auf der #Defichain ja schon seit Langem etabliert, so dass die Renditen hier "nur" noch zwischen 7 und 30 Prozent liegen. Bei einer 30 % APR steigt bei täglicher Neuanlage der Erträge die APY auf 34,97 Prozent. Wer nur jede Woche seine Erträge wiederanlegt, verzichtet aber nur auf 0,1 % APY und bekommt 34,87% und selbst wer nur monatlich aktiv wird erhält noch 34,49 % APY.

Völlig unproblematisch und kostenlos ist die Wiederanlage bei den Stakingdienstleistern #Cakedefi und #DFX, die auf Wunsch alle Erträge täglich oder im Fall von #Cakedefi sogar alle 12 Stunden wiederanlegen. Auch der Neuling im Stakingservice, Lock-Space, wird die Wiederanlage und neue vielfältige Kapitalverteilungsmöglichkeiten anbieten.


Ich lege meine Erträge aus den verschiedenen Liquiditypools der #Defichain trotz des geringfühigen Effektes auf die Rendite trotzdem täglich - und je nach Lust und Laune auch mehrfach am Tag - wieder an, weil ich den Wert der #Defichain langfristig steigern möchte: Der Wert eines Netzwerks bemisst sich ja nicht nur nach den möglichen Anwendungen auf der Blockchain, sondern auch nach der Anzahl der Nutzer und der Anzahl der Transaktionen. Und diese Transaktionen sind mir dann schon die 0,0001 #DFI am Tag Wert.

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