Durch das Sonder-DFIP wurde der Anreiz für #DUSD-Kredite auf der #Defichain #DEX stark erhöht. Anfänglich gab es 66% abzüglich des Vault-Zinssatzes.
Will man den subventionierten Kredit maximal ausnutzen, wählt man das 150% -Besicherungsschema und zahlt 5% Zinsen. Dadurch ergab sich am ersten Tag eine „Nettorendite“ von über 61%.
Naturgemäß werden aber viele #defichain-Nutzer durch diese hohen Renditen angelockt und nehmen auch DUSD-Kredite auf. Das dadurch gesteigerte Gesamtvolumen führt zu einem schnellen Abschmelzen dieser Renditen, da die Summe der zu verteilenden #DUSD von anderen Parametern bestimmt wird und sich dadurch durch mehr DUSD an Kredit immer weniger pro Kredit-DUSD ergibt. Mittlerweile ist das Kreditvolumen seit einigen Tagen stabil leicht oberhalb von 51 Mio DUSD woraus sich ein negativer Zins von leicht über 41 Prozent ergibt.
Meine aktualisierte Vergleichsberechnung soll eine Entscheidungsgrundlage bieten, ob es sich jetzt noch lohnt, einen DUSD-Kredit nur wegen der Negativzinsen aufzunehmen:
Betrachten wir eine Anlage von 100 USD
Im Durchschnitt erwirtschafteten Masternodes aktuell rund 19 Prozent Rendite in DFI – wer Serviceprovider wie #CakeDefi oder #Lock nutzt, erhält entsprechend der Gebühren etwas weniger.
Wenn wir einen Vault erstellen, kostet das 2 DFI, die ich hier aber nicht berücksichtige, da dies das auf den individuellen Anlagebetrag hochzurechnende Ergebnis stark verfälschen würde.
Zahlen wir diese 100 Dollar als Sicherheit ein, können wir 66,50 Dollar als Kredit in DUSD aufnehmen, das bedeutet, dass wir den so attraktiven Zinssatz an Negativzinsen nicht für unseren „Anlagebetrag“ erhalten. Gehen wir also von den 19 Dollar DFI-Rendite aus, müssten wir also vergleichbar schon 27,22 % netto für den Kreditbetrag bekommen. Jetzt kommt aber der nächste oft unberücksichtigt gelassene Punkt: Die Rendite ist in DUSD und nicht in DFI. Für einen fairen Vergleich müssen wir also die DUSD in DFI umtauschen, zumal wir ja langfristig vom Anstieg der nativen #Defichain-Coin $DFI profitieren wollen. Der DUSD-Kurs steht aktuell nur noch bei 0,80 Dollar. Wir müssen also die vergleichbare Rendite von bisher 27,22% netto um die Differenz zur Parität erhöhen und kommen dann schon auf 34,02 Prozent. Zum Schluß müssen wir beim Umtausch dann auch noch die DEX-Stabilisierungsgebühr von 30% berücksichtigen und kommen somit auf eine Vergleichsrendite von
44,23 Prozent.
Damit der DUSD-Negativzins also rentabler als die Staking-Rewards sein soll, muss der Netto-Zins unseres Vaults darüber liegen! Dies ist nicht mehr der Fall!
Wir können zwar die Vault-Ergebnisse allerdings auf zwei Arten verbessern:
in dem wir die geliehenen DUSD als zusätzliche Sicherheit einzahlen und dann das Kreditschema auf 200% und 2% Zinsen verändern. dennoch ist die Stakingrendite höher.
Mit wesentlich mehr Aufwand kann man Teile des Kredites deltaneutral in dToken mit höherer DFI-Rendite tauschen und zusammen mit DUSD so Liquidityminingerträge zusätzlich erzielen. Zwar kann man das Kursrisiko der Hauptposition an dToken selbst, nicht aber das Poolverschiebungsrisiko (impermanent loss) und das Kursrisiko für die Zinsen für die dToken ausschließen. Es ist also keine risikofreie Alternative, überkompensiert aber die 5% Vault-Zinsen, sofern die Risiken nicht eintreten.
Eine andere Möglichkeit ist das sogenannte loopen der Vaults, dass ich zunächst bewusst nicht erwähnt habe, da es in meinen Augen noch schlimmer als Negativzinsen ist. Dabei hinterlegt man die eben ausgeliehenen DUSD wieder als Sicherheit um sich noch mehr DUSD zu leihen. Beim zweiten Mal füllt man den Vault aber nur soweit mit DUSD als Sicherheit bis der Anteil 49,99 Prozent der Sicherheiten ausmacht, nimmt dann noch einmal den maximal möglichen DUSD Kredit und legt diese DUSD dann wieder in den Vault.
Fazit:
Ein Umstieg zum jetzigen Zeitpunkt ist bei einem fairen Vergleich also nicht mehr profitabel wenn man jetzt mit seinen DFI bereits im Staking ist. Man kann natürlich die Entwicklung abwarten und beobachten, ob das Kreditvolumen wieder sinkt (was ich nicht erwarte).
Ich habe heute meine DUSD-Kreditpositionen geschlossen.
Wenn man allerdings darauf spekulieren will, dass der DUSD schneller für 60 Tage auf 1 Dollar ansteigt als sich der DFI-Kurs erhöht kann man noch einen Kredit aufnehmen – man muß aber wissen, dass dies keine Renditeanlage sondern eine Spekulation ist!
Wer allerdings neu in das #Defichain -Ökosystem einsteigt, um mit #Aktien#Rohstoffen#Gold oder #Silber zu handeln, der geht durch den Kredit kein #DUSD-Kursrisiko ein und erhält die Zinsen quasi als Zusatzrendite