Voranschicken möchte ich, dass ich ein absoluter Verfechter eines vollständig dezentralen und vertrauenslosen Finanzsystems bin, da ich und vermutlich auch alle Leser schon viele unangenehme Erfahrungen mit Bankstern (Banker/Gangster je nach Erfahrungsstand) gemacht haben.
Dennoch muß ich einräumen, dass zentrale Börsen auch viele Vorteile haben: Ich liebe es, in ein Orderbuch zu schauen und genau zu sehen, wieviel ich zu welchem Preis kaufen oder verkaufen kann und dann meine Order entsprechend aufzugeben und genau zu dem von mir gewünschten Preis auch zu handeln. Auch möchte ich nicht ständig vor dem Rechner sitzen um einen von mir angestrebten Kauf oder Verkauf abzuwickeln. Zentral gebe ich einfach eine Limit Order auf und genieße den Tag.
Das "Handling" einer zentralen Börse ist - in meinen Augen - also weitaus nutzerfreundlicher.
Außerdem ist auch die Kursfindung bei mehreren Liquiditypools mit dem gleichen Token problematisch. Gerade die starken Abweichungen in den Tradingpools DUSD-USDC, DUSD-USDT und DUSD-DFI in den letzten Wochen sind meines Erachtens ein Problem. Das System des automatischen Market Maker (AMM) ist durch die hinterlegten Handelspaare zwangsläufig träge, denn es gibt ein Dilemma:
Auf der einen Seite möchte man eine große Liquidität in den Pools haben (TVL Total Value Locked), damit auch größere Orders ohne allzu starke Kursveränderung (Slippage) durchgeführt werden können. Auf der anderen Seite können Trader die Kurse an verschiedenen Börsenplätzen oder sogar in verschiedenen Liquiditypools dadurch nicht schnell ausgleichen (arbitragieren) um einen ziemlich ähnlich Kurs an allen Handelsplätzen zu gewährleisten.
Das funktioniert an zentralen Börsen mit akzeptabler Liquidität normalerweile recht schnell - ist in großen Liquiditypools aber nahezu unmöglich.
Durch die zahlreichen unterschiedlichen Maßnahmen ist das Traden auf der #DEX auch viel zu teuer geworden: Ein Umschichtung von einem Aktientoken in einen anderen kostet mehr als 0,8 % , was sich vielleicht nicht so viel anhört, aber bei einem Tausch von 100 Tesla in 100 Microstrategie aber immerhin 139,20 Dollar ausmacht. Bei meinem Broker (IB) zahle ich dafür 4 Dollar! Das ist schlicht nicht konkurrenzfähig!
Die Gebühren zu senken ist ja einfach, indem alle Sondergebühren aufgehoben werden. Das wäre auch ein gutes Signal und könnte sicher marketingtechnisch genutzt werden. Die Kosten dafür kann man nicht wirklich beziffern, da das Handelsvolumen der dToken pro Tag sehr stark schwankt (zwischen 600.000 und vielen Millionen Token). Bei einem angenommen Schnitt von 10 Millionen würden also bei einem vollständigen Verzicht 40000 - 80000 Dollar an Gebühren (geburnten Token) entfallen. Vermutlich wäre eine kleine Gebühr wie o,o5 % auch ok - dann ist zwar der Broker immer noch billiger, aber im Vergleich zu anderen Krypto-DEX-Plätzen wären wir gut positioniert.
Wegen der viel zu hohen Gebühren halte ich meine Positionen and dToken bzw. Liquiditypools nur und schichte nicht um. Diejenigen, die sich immer die profitabelsten Pools aussuchen um 2 oder 3 % per anno mehr zu verdienen, sollten unbedingt auf ihre Umschichtungsintervalle achten. Wer nämlich alle 3 Monate auf einen rentableren Pool umschichtet verliert gegenüber der Hodl-Strategie Geld. Das gilt besonders bei den jeweils neu eingeführten Liquiditätspaaren, die zwar für ein paar Tage sehr hohe Renditen haben, sich dann aber auch einpendeln. Man muss schon zwei Wochen lang mindesten 50 Prozentpunkte mehr bekommen um ein zweifaches Umschichten zu verdienen - erst danach bringt es Vorteile! Wenn man natürlich an dem neuen dToken selbst und nicht nur an der höheren Rendite interessiert ist, sieht es anders aus.
Da ich leider keinerlei Kenntnisse vom Programmieren/Codieren habe, kann ich keinen präzisen Verbesserungsvorschlag machen, möchte aber dennoch ein paar Gedanken teilen, die die Programmierer in der Community vielleich umsetzungsfähig weiterentwickeln können, falls andere meine Kritikpunkte für bedenkswert betrachten.
Gerade mit den Möglichkeiten der neuen #DefiMetaChain müsste sich eine #DEX erschaffen lassen, die an die Benutzerfreundlichkeit der zentralen Börsen herankommt. Es wird immer etwas umständlicher sein, aber die grundsätzlichen Features könnten wir meines Erachtens auch realisieren.
Meine Idee wäre, dass bei Eingabe einer Limitorder, die Token/Coins auf der Defichain geblockt werden - wie es auch beim Übergang von #DFI auf die Metachain geplant ist. Auf der Metachain könnten dann alle Handelspaar-Limitorders in einem Orderbuch gelistet werden. Ein Kaufinteressent/Nutzer der Meta-#DEX müsste vorab einige #DFI hinterlegen um die Meta-Dex nutzen zu können. Als Beispiel schlage ich 10 DFI vor.
Findet der Nutzer im Orderbuch eine Limitorder, die er annehmen will, werden die 10 DFI als "Annahmepfand" bezahlt, wird der Kauf oder Verkauf dann innerhalb der nächsten zwei Blöcke auf der Defichain abgewickelt, erhält der Nutzer das "10 DFI-Pfand" zurück. Sollte die Transaktion aber nicht abgewickelt werden, weil der Nutzer es sich anders überlegt oder einen Fehler gemacht hat, verfallen die 10 DFI und werden geburnt.
Damit hätten wir eine Preisfeststellung durch Angebot und Nachfrage, aber vermutlich noch keine ausreichende Liquidität. Daher muss die Eingabe einer Limitorder incentiviert werden. So könnte man sukzessive bei den Liquiditypools die Renditen senken und für eine Limitorder zum Beispiel 0,2 Prozent des Volumens in #DFI ausschütten, wenn die Order um +/- 1 Prozent vom letzten Kurs abweicht und 0,1 Prozent in #DFI, wenn die Order +/- 1,01 - 5 Prozent vom letzten Kurs abweicht.
Wenn die neue Meta-#DEX parallel zur bisherigen #DEX betrieben wird, kann man zum einen die mögliche Verschiebung des Handelsvolumens beobachten, hat aber vor allem einen marktnahen Vergleichskurs, der nicht durch die Poolverteilung und das Poolvolumen beeinflußt wird. Trotzdem ist sichergestellt, dass eine ausreichend hohe Liquidität durch den Pool vorhanden ist.
Sollte sich die Meta-#DEX mit akzeptablen Umsätzen bewähren und vergleichbare Kurse wie die zentralen Börsen stellen, kann man in einem späteren Schritt über eine Modifizierung des AMM-Systems in den Pools nachdenken: Man könnte nämlich zum Beispiel die letzten 5 Kurse der Meta-#DEX ( möglicherweise zur Sicherheit mit mindestens 1000 Dollar Handelsvolumen und höchstens 5 Prozent Abweichung vom Orakelpreis bzw. 15% an börsenfreien Tagen) mitteln und die Verteilung der Token in den klassischen Pools anpassen, indem einfach Token aus einer Seite geburnt und statt dessen für die andere Seite gemintet wird. Ich stelle mit das so vor:
Ein dToken-Pool hat zum Beispiel 100 A-Token und 10.000 DUSD - der AMM-Kurs wäre also 100 Dollar. An der Meta-#DEX werden aber A-Token zu 101,101,102,103 und 103 gehandelt. Der 5er-Durchschnitt wäre also 102 Dollar. Dann würden automatisch 0,98 A-Token geburned und 100 DUSD geminted. Der Wert des Pools hätte sich entsprechend dem Marktpreis der 100 A-Token von 10.200 Dollar plus 10.000 DUSD auf 20.200 Dollar erhöht, aber der Durchschnittspreis nach AMM wäre nicht wie vorher 100 Dollar, sondern 10.100/99,02 = 101,999 Dollar, wie der aus Angebot und Nachfrage gebildete Preis, ohne dass die Bereitsteller der Liquidität im bisherigen #DEX-Pool einen substanziellen Nachteil hätten.
Dann wäre die #Defichain die erste Plattform, die vertrauensloses Handeln mit ausreichender Liquidät zu echten Angebots-/Nachfrage-Preisen bereitstellt.
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