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Twitter on fire: Ist die Kapitalschnittdiskussion beim DUSD nur Panikmache?

Ich möchte die heutige zum Teil emotionale Diskussion auf Twitter einmal mit ein paar Fakten, also Zahlen, die nicht auf Erwartungen, Interpretationen oder Annahmen beruhen, anreichern.

Im letzten Jahr führte die Entscheidung, DUSD-Kredite mit DFI zurückzahlen zu können, zu einer Kapitalaufblähung, da plötzlich DFI zum damaligen Preis von über 5 Dollar genutzt werden konnten um 5 DUSD-Kredit zurückzuzahlen. Nun haben wir das Problem, dass die DUSD in Zirkulation nicht ausreichend gedeckt sind.

Alle nun getroffenen Maßnahmen um DUSD durch DFI-Eintausch zu vernichten (Burn-Bots) zielen darauf ab, dieses Missverhältnis über einen langen Zeitraum auszugleichen. Aufgrund der riesigen Anzahl der „ungedeckten“ DUSD wird dies allerdings Jahre dauern.

Die „ALGO“-Fraktion, wie ich diejenigen gerne nenne, die nur auf das Verhältnis von DUSD-loans zu DUSD in Zirkulation schauen, hoffen durch negative Zinsen (NI) weitere Kredite in DUSD zu incentivieren.

Das Problem ist nur, dass wir heute, am 4.April 70.725.000 DUSD loans haben – aber gleichzeitige 61.780.000 DUSD in Vaults liegen, da die Leute nur die Negativzinsen abgreifen wollen!

Die reale Anzahl an Netto-DUSD-loans liegt also nur bei knapp 9 Mio. - Nur diese sind durch DFI und andere außerhalb unseres Defichains-Ökosystems handelbare Krypto-Assets gedeckt!


Hinzu kommt das dToken-System, dass durch die Futureswaps auch aus der direkte Deckung durch Sicherheiten von Krediten entwichen sind. Ich möchte nicht falsch verstanden werden: die Futurswaps erfüllen eine wichtige Aufgabe für die Wieder-Anpassung der DEX-Kurse and die Orakelpreise. Wenn wir uns aber die größten dToken anschauen, stehen bei dAAPL den 16200 Apple nur 15420 durch Sicherheiten von Krediten gedeckte Token gegenüber. Der Unterschied ist 780 x 157 DUSD = 122.460 Dollar, oder bei TSLA stehen den 26235 geminteten Token aber 29513 Token im System gegenüber – das sind 3278 x 205 DUSD = 671.990 Dollar – über alle dToken kommen so noch einmal Millionen zusammen.


Man muss gar keine volle Deckung im System erreichen – obwohl ich das als konservativerer Investor wünschen würde. Mir geht es darum, das es auf der Defichain keine Liquidität für den Verkauf der DUSD gibt (in Summe) - und genau das ist das Problem an dem ja einige Banken gescheitert sind. Das fängt mit der künstlichen Überbewertung von Assets an (DUSD in Vaults zu 120% statt 50% Tagespreis ist kein Unterschied zu Staatsanleihen zu 100% statt 70% Tagespreis in Bank-Bilanzen) und geht weiter zur Summe: Wenn alle DUSD auf einmal verkauft würden (theoretisch) stehen genau 4 Liquiditätspools mit börsengehandelten Kryptos zur Verfügung (DUSD-DFI mit 16.437.000DFI = 8.498.000 USD Volumen, DUSD - USDT mit 4.323.000 Dollar, DUSD - USDC mit 3.623.000 Dollar und zuletzt der DUSD - EUROC mit 1.049.000 EUROC = 1.133.000 Dollar - alles ca.Zahlen). Diese Pools summieren sich zu 17.577.000 Dollar - Das ist die Liquidität für einen theoretischen 100%-Exit. Demgegenüber stehen aber 192.827.000 DUSD im Umlauf zuzüglich dem DUSD-Erlös der ungedeckten dToken abzüglich der Netto-DUSD-Kredite, für die ja eine Besicherung vorhanden ist. Da ich nicht über die technischen Skills verfüge, die Daten zur gleichen Zeit aus der Blockchain zu generieren, schätze ich den dToken-Part mal auf rund 3 Millionen.

Per Saldo haben wir also 186.827.000 DUSD.

Rechnerisch bedeutet das, das für einen DUSD nur rund 0,094 Dollar an Exit-Liquidität zur Verfügung steht. Wollten wir für diesen - natürlich nur theoretischen- Fall unsere "Defichain-Bilanz" absichern, müsste der DUSD mit dem Faktor 1:10,6 abgewertet werden. Dann wäre der DUSD wieder ein Dollar Wert und zwar nicht nur auf dem Papier sondern auch in „Bilanzwerten“.

Dies ist natürlich nur eine theoretische und auch ungenaue Betrachtung, zeigt aber wo das Problem liegt, oder?


Das Problem löst sich über die Burn-Bots natürlich auf lange Sicht, aber die drei Bots zusammen vernichten nur 90059 DUSD pro Tag. Um die nicht durch Exit-Liquidität gedeckten DUSD zu vernichten, müsste beim aktuellen DFI-Preis also 1880 Tage oder mehr als 5 Jahre geburnt werden. Diese Zeit verkürzt sich natürlich entsprechend wenn der DFI-Preis deutlich steigt – aber steigt der Preis deutlich, wenn das Problem noch nicht gelöst ist?


Ich halte daher eine Diskussion um eine schnellere Lösung nicht für dumm oder unsinnig, sondern sehr wohl für angemessen.


Übrigens: Ich besitze einen sechsstelligen Betrag in DUSD und bin nicht short ! Meine Gedanken dienen der Gesundheit des Ökosystems und nicht meinem persönlichen Profit - oder nur indirekt, da ich natürlich an den Erfolg der #DeFiChain glaube und stark in DFI investiert bin.





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