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ralf198

Vom Nationalstaat zum Community-Staat

Jeden Tag wenn ich in die Nachrichtenportale gehe, dreht sich mir der Magen um. Ob in Deutschland Politiker 250 Millionen für ein klar rechtswidrige Maßnahme wie EU-nonkonforme LKW-Maut verbrennen und die Steuerzahler dafür aufkommen müssen, oder Heizungsgesetze unsinnige und teils unerfüllbare Auflagen für Altbauten festlegen, oder 700 Mio zur Verlängerung eines Krieges, den kein vernünftiger Mensch will, ausgegeben werden – wer kann sich noch mit den Maßnahmen unserer Machtinhaber identifizieren? Aber hier in Kanada geht es mir genauso: Trudeau sperrt Konten von friedlich protestieren, lässt die freie Presse nicht einmal mehr in Pressekonferenzen und belastet die Bürger und Firmen mit Klimaabgaben, die nur die verschwenderische Ausgabepolitik verschönern. Oder in den USA: welche normal denkenden Menschen befürworten den Einsatz von Streubomben?

Die Liste könnte man für jedes Land aufstellen.


Klar, jeder hat für sich eine andere Liste: wenn ich zum Beispiel das Abschalten der deutschen Atomkraftwerke für den größten Unsinn des Jahrzehnts halte, mag jemand anders den Schritt begrüßen. Der entscheidende Punkt ist aber doch, dass kein Politiker in keinem Land (die Schweiz einmal für einzelne Fragen ausgenommen) seine Bürger heute noch fragt.

Wenn man sich dann selbst die Unterstützung von Politikern bei Wahlen anschaut, haben diese nicht einmal dort eine wahrhaftige Legitimation: schauen wir mal hier in Kanada auf die letzte Wahl: die Wahlbeteiligung lag bei rund 50 %. Trudeau hat nur gut 30 Prozent der Stimmen bekommen – also unterstützen tatsächlich nur 15 Prozent der Kanadier die Politik des sich als Autokrat aufführenden Premiers.

In der heutigen digitalen Welt sind Landesgrenzen doch längst obsolet – wir kommunizieren weltweit mit Gleichgesinnten in allen Zeitzonen.

Der neue Maßstab für die Zusammengehörigkeit ist die Übereinstimmung von Interessen und Zielen und nicht der Wohnort in einem Nationalstaat.

Nehmen wir einmal die Defichain-Community: Gleichgesinnte mit übereinstimmenden Zielen sind weltweit verteilt (okay Afrika und Australien ist bisher noch unterrepräsentiert).



Wir haben einen gemeinsamen Etat (Community-Fund) über den wir gemeinsam entscheiden. Wir haben auch eine Steuer (nämlich die Inflation durch Ausgabe neuer DFIs, die ja den Wert jedes DFI unserer Community-Mitglieder Block für Block reduziert – zum Mindesten theoretisch), die wir ebenfalls selbst festgelegt haben. Wir haben regionale Treffen (Tentacelsclub).


Das Gleiche ist aber auch mit ethischen und ökonomischen Zielen möglich, mit Governance-Token für Abstimmungen, mit Steuern und einem Sozialsystem zur Unterstützung von Mitgliedern.

Die Technologie ist da, man muss die technischen Möglichkeit nur einmal weiterdenken: eine Gemeinschaft Gleichgesinnter, die anstatt in einem Land lebt, sondern weltweit verteilt ist, aber ein web3-basiertes digitales Gemeinwesen mit Kulturveranstaltungen, politischen Ziel-Diskussionen und auch sozialem Engagement. Natürlich ist die weltweite Akzeptanz noch nicht da, aber für „perpetual traveller“ ist es schon heute denkbar.


Hoffen wir, dass die Onchain-Governance aus dem web in unserem realen Leben adaptiert wird. Dann könnte wieder Politik für die Menschen gemacht werden.

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